Lange Zeit habe ich Jena nicht mehr besucht, vielleicht seit etwa zehn oder fünfzehn Jahren nicht mehr. Grund genug, mal wieder hinzufahren. Also ab ins Auto und nichts wie hin. Endspurt auf der A4 gen Osten, die Autobahn ist fast leer und das Autofahren macht endlich mal wieder richtig Spaß. Warum ist es zu Hause bloß immer so überfüllt? Vielleicht sind die Autobahnen zu Hause einfach nur viel zu schlecht ausgebaut.
Die A4 hat sich verändert. Die Streckenführung wirkt irgendwie begradigt, das Navi ist an einigen Orten ziemlich verwirrt, die Karte ist wohl veraltet. Die alten, kleinen Parkplätze zwischen den Ausfahrten und Einfahrten existieren nicht mehr, und die Stelle, an der die ehemalige Grenze verlief, hat ihre frühere Bedrohlichkeit verloren.
In Amerika hätte man sicher ein Schild aufgestellt: „Your Tax Dollars at Work“. Es gibt hier kein Schild, aber die Arbeit der Tax Dollars kann man deutlich erkennen. Kurz vor Jena taucht er auf, ein Tunnel, den es früher nicht gab. Ein Schild klärt auf; es gibt ihn seit 2014. Manchmal glaube ich, dass ich mich verfahren habe, aber es ist der richtige Weg, so dass kurz darauf die Kulisse von Jena Lobeda auftaucht. Wenigstens etwas Bekanntes, es lässt alte Erinnerungen wach werden.
Kurze Zeit später biege ich von der Autobahn ab und lege die letzten Kilometer nach Jena zurück. Wider Erwarten ist der Verkehr ruhig, nur wenige Autos sind unterwegs, so dass ich schnell einen Parkplatz finde. Ich schnappe mir die Kamera und steige aus.
Der erste Blick in die Runde erinnert mich an früher, so kenne ich Jena. Ich richte die Kamera nach oben und drücke auf den Auslöser.

Weiter geht’s in Richtung JenTower, über den großen Platz an der Uni. Moderne Gebäude säumen die Kulisse am Platz direkt neben der Mensa. Dahinter taucht schon der JenTower als weithin sichtbare Landmarke auf. Mit seinen 144 Metern Höhe überragt er die Gebäude der Stadt.

Die Mensa, wie ein Viertel einer großen Torte, passt sich in die Ecke des Ernst-Abbe-Platzes ein. Obwohl es Samstag ist, hat die Mensa geöffnet. Einige Studenten strömen in das Gebäude, um ein preiswertes Mittagessen zu sich zu nehmen.

Das alte Jena spiegelt sich in der modernen Verglasung. Der blaue Himmel zeigt mir, dass das Wetter an diesem Wochenende wunderbar mitspielt. Es ist kühl, aber sonnig, ich setze mein Stirnband auf, weil meine Ohren sich kalt anfühlen.

Auf der anderen Seite in Richtung JenTower erwartet mich ein wunderschöner Anblick auf einen der Berge der Umgebung, auf dem ich den Fuchsturm vermute, sowie der Blick auf die Evangelische Stadtkirche St. Jakobus Major.

Und dann ist er da, der JenTower, 144 Meter hoch, weithin sichtbar. Er ist älter als ich dachte, eingeweiht am 2. Oktober 1972. Meine Einschätzung beruht wohl auf der neuen modernen Fassade, die man im Laufe der Sanierungsarbeiten nach 1999 erneuert hat.

Ich streune weiter durch die Innenstadt, mal hier, mal da die Kamera für ein Foto hebend. Ein Stück des Weges weiter fasziniert mich ein Plakat im Graffiti-Stil.

Der Durchgang rechts daneben setzt diesen Eindruck auf interessante Weise weiter fort, irgendwie so interessant, dass ich auf den Auslöser drücke.

Vor der Goethe-Apotheke entdecke ich die Plastik „Tanzende Mädchen“, die ich ebenfalls fotografiere.

Damit beende ich meinen kleinen fotografischen Rundgang durch Jena zunächst. Das war bestimmt nicht mein letzter Besuch in Jena.