Als Google den eigenen RSS Reader einstellte, da war für mich guter Rat teuer. Die meisten danach in der Fachpresse vorgestellten Reader hatten immer irgendwelche Nachteile. Entweder waren sie nicht kostenlos nutzbar, in den Funktionen zu sehr eingeschränkt oder es gab keine Mobile App. Fehlende Online-Synchronisation war ebenfalls ein wichtiges Thema.
Feedly
In Feedly fand ich nach einiger Recherche und Tests einen würdigen Nachfolger, der mit Synchronisation, Mobile App und kostenloser Nutzung bei mir punkten konnte. Mittlerweile habe ich viele Feeds dort eingepflegt und erhalte darüber fast minütlich neue Nachrichten. Nach intensiver Nutzung entstand trotz der möglichen Rubriken der Wunsch, mit Blogs anders umgehen zu können, als mit den „normalen“ Nachrichten-Feeds. Blogs sind bekanntermaßen interaktiv, die Nachrichten aus meiner Sicht eher nur zum Lesen, obwohl die Nachrichtenportale häufig auch Kommentarfunktionen bereitstellen. Für mich ist das trotzdem nicht das gleiche. Last, but not least bietet Feedly auch Import und Export von OPML-Dateien an.
Blogger
Die erste Idee, Blogs und Nachrichten voneinander zu trennen, bestand darin, die Leseliste von Blogger zu nutzen, obwohl diese nicht gerade komfortabel zu nennen ist. Aber irgendwie übte diese Lösung einen gewissen Reiz auf mich aus, so dass ich damit begann, sämtliche Blog-Feeds zu Blogger zu importieren. Und da kam auch schon der erste Knackpunkt, es gibt keine Import- oder Exportfunktion, nur ein Eingabefenster für Links, in das man mehrere Links gleichzeitig eingeben kann.
Außerdem kann man während der Eingabe noch entscheiden, ob man den Blogs anonym oder öffentlich folgen möchte. Nicht so schlecht, aber auch noch nicht wirklich gut. Trotzdem, ich ließ mich nicht entmutigen und übertrug alle Feeds zu Blogger. Das war schon mal ein Fortschritt und funktioniert mit jedem Browser, so dass die Feeds auch immer synchronisiert sind.
WordPress
WordPress bietet gleich noch viel mehr. Es handelt sich eigentlich um ein CMS-System mit einem integrierten Reader, der durchaus auch mit Blogger-Feeds umgehen kann. Man kann damit auch eigene Blogs betreiben, die auch mit eingeschränkten Funktionen kostenlos betrieben werden können. Import und Export sind ebenfalls möglich, und der Reader selbst bietet eine schöne Oberfläche zum Lesen der Beiträge. Trotzdem, ich wollte so verschiedene Plattformen wie Blogger und WordPress nicht miteinander vermischen, denn die Funktionen sind natürlich primär auf eine Nutzung mit WordPress ausgelegt.
Feeder
Feeder besticht als RSS Reader Erweiterung für Google Chrome mit einer sauberen, aufgeräumten Benutzeroberfläche. Import und Export sind problemlos möglich, allerdings erfordert die Synchronisation eine Registrierung mit einem Premium-Konto. Wenn man stattdessen die Feeds als OPML-Datei exportiert und auf Google Drive sichert, dann ist das sicherlich etwas unbequemer, aber es funktioniert. Dafür erhält man einen Reader, der eine sehr kompakte Übersicht als Nachrichtenliste liefert; alle gelesenen Feeds bleiben weiterhin sichtbar, werden aber als gelesen dargestellt, so dass man sie gut von ungelesenen Nachrichten unterscheiden kann. Außerdem stellt zeigt Feeder neue Nachrichten mit einer Zahl im Symbol dar, so dass man sofort sehen, ob neue Nachrichten eingetroffen sind. Eine Kennzeichnung mit einem Stern kann auch vorgenommen werden, um interessante Artikel zu sammeln.
RRSS
RRSS ist eine simple, nicht ganz perfekte, aber trotzdem interessante Erweiterung für Google Chrome. Die Übernahme von Blog Feeds gelingt nicht immer ganz sauber, weil die Erweiterung manchmal den RSS Feed nicht findet, punktet aber mit einer Synchronisation über Google Drive. Die Nachrichtendarstellung ist nur pro Feed möglich. Die Markierung von Nachrichten als gelesen ist ebenfalls implementiert. Der Charme der Lösung liegt in der Einfachheit und kostenlosen Synchronisationsmöglichkeit. Wenn diese nicht vorhanden wäre, dann wäre Feeder auf jeden Fall die bessere Wahl. Möchte man aber die Feeds synchronisieren, so funktioniert dass mit dieser Erweiterung jedenfalls sehr leicht. Für mich ist das der einzige Grund, weshalb ich die Erweiterung in Chrome behalten habe.
Fazit
Es gibt leider nicht die eine perfekte Anwendung, aber mit ein paar Tricks kann man sich die verschiedenen Eigenschaften der vorgestellten RSS Reader für den jeweiligen Anwendungsfall zu Nutze machen.